Fondant Torte

Fondant Torten sind der Hingucker auf jeder großen Feier. Eine zuckersüße Sünde, die schon beim Hinsehen auf der Hüfte ansetzt. Natürlich alles andere als gesund, aber da der Geburtstag meines (damals noch) Freundes anstand, nutzte ich diese Gelegenheit, um auch mal zu sündigen. Zudem konnte ich mit einer Torte in der Optik eines Pokeballs auch beim Geburtstagskind punkten. Im Folgenden erhältst Du einen Einblick, in meinen ersten Fondant-Torten-Backversuch.

Der Kuchen

Als Basis für meine Torte entschied ich mich für diesen Zitronenkuchen. Diesen habe ich nach Rezept (natürlich ohne Zitronenglasur) in einer runden Form mit 26 cm Durchmesser gebacken und danach erstmal abkühlen lassen.

Das Einstreichen

Wenn der Kuchen abgekühlt ist, muss er bestrichen werden, um Unebenheiten auszugleichen und den Fondant vor der Füllung zu schützen. Als ich Eingangs behauptete, dass dies ein Einblick in meinen ersten Backversuch sei, war dies zugegeben nicht ganz die Wahrheit. Beim ersten Versuch bestrich ich den Kuchen mit Sahne. Was sich schnell als Fehler entpuppte, da mein Kuchen zu schwitzen begann und die Feuchtigkeit dazu führte, dass der Fondant schmolz. Man kann sich Fondant in etwa wie Knete aus Zucker vorstellen. Es lässt sich herrlich formen und verarbeiten. Feuchtigkeit allerdings verträgt es überhaupt nicht und genau davor, müssen wir es schützen. Tatsächlich gibt es dazu drei Möglichkeiten.

1. Die Ganache
Ganache ist vor allem dann geeignet, wenn die Torte stabil werden muss, Du also eine kompliziertere Torte bspw. mit Füllung oder eine 3D Torte planst. Da die Ganache sehr fest wird, ist sie stabiler als die anderen Varianten und damit bestens dafür geeignet.
Sie lässt sich sehr leicht zubereiten. Einfach 2 Teile Zartbitterschokolade klein hacken. Währenddessen 1 Teil Reis Cuisine oder eine andere pflanzliche Sahne aufkochen lassen und diese dann über die Schokolade gießen. Schön mit einem Schneebesen von innen nach außen zu einer homogenen Masse verstreichen. Danach 6-8 Stunden bei Zimmertemperatur stehen lassen, bis die Konsistenz ähnlich einer Schokoladencreme ist.
Soweit zur Theorie. Da aber mein Pokeball eher simpel ist und Schokolade für mich nicht besonders zu dem Zitronenkuchen passt, entschied ich mich gegen diese Variante.

2. Die Marmelade
Vielleicht hätte ich mich für meine Torte für diese Variante entscheiden sollen. Es ist die fruchtigste und am wenigsten süße Option. Einfach Marmelade durch einen Sieb streichen, aufkochen lassen und dann auf den Kuchen verstreichen und 1-2 Stunden trocknen lassen. Ich entschied mich aber dagegen. Nicht, weil sie kaum Unebenheiten ausgleicht. Mein Pokeball durfte durchaus etwas rund werden. Sondern, weil ihr nachgesagt wird, nicht im gleichen Maße vor Feuchtigkeit zu schützen. Zwar wurde die Torte noch am gleichen Tag gegessen, an dem sie gebacken wurde und meine Torte sollte weder Früchte noch Füllung enthalten, aber da, wie bereits erwähnt, schon meine erste Torte sich verflüssigte, wollte ich kein weiteres Risiko eingehen. Ich entschied mich daher für Variante 3.

3. Die Buttercreme
Folgende Zutaten habe ich verwendet:
  • 150 g Pflanzenfett
  • 120g Puderzucker
  • etwas Salz
  • 75ml vegane Schlagsahne (z.B. von Soyatoo)

Einfach alle Zutaten in ein hohes Gefäß geben und 5 Minuten lang mit einem Mixer schlagen. Es entsteht eine schöne Creme, die sich herrlich über den Kuchen streichen lässt.

Der Fondant

Natürlich lässt sich Fondant vegan selbst herstellen. Aber das macht ihn für mich nicht weniger zuckrig oder ungesund. Daher war ich an dieser Stelle faul und hab ihn einfach online gekauft. Solltest Du eine Farbe benötigen, die es gerade nicht zu kaufen gibt, so lässt sich der fertige Fondant auch problemlos mit Lebensmittelfarbe einfärben.
Ich habe beispielsweise weißen Fondant gekauft und ihn selbst rot gefärbt. Das ergab eine riesige Sauerei in meiner Küche und sah schlussendlich aus, als wäre ich unter die Schlachter gegangen, das Resultat war aber genau nach meinen Vorstellungen.
Fondant lässt sich wie Keksteig verwenden. Ausrollen, am Besten auf einer Schicht Puderzucker, damit er nicht kleben bleibt. Dann ausschneiden, formen, verarbeiten wie gewünscht. Bei meiner Pokeball Torte war das recht leicht. Ich habe einfach die Hälfte des Kuchens mit weißem, die andere Hälfte mit rotem ausgerollten Fondant belegt. Unten den überstehenden Teil abgeschnitten, alles schön vorsichtig fest gedrückt. Zum Schluss ein schwarzes Band in die Mitte. Mit einer Tasse sowohl einen schwarzen als auch einen etwas kleineren weißen Kreis ausgestochen, beides übereinander in der Mitte der Torte und tada, fertig war sie, meine Pokeball Torte. Zugegeben, das klingt leichter als erledigt. Und danach musste die Küche erstmal grundgereinigt werden. Aber das Resultat kann sich doch sehen lassen.

Nachtrag

Die Fondant Torte sollte bis zum Verzehr keinesfalls im Kühlschrank gelagert werden, da sie sonst zerläuft. Die Erfahrung musste ich schmerzhaft machen.
Aber aller Anfang ist schwer und ich habe aus der Erfahrung gelernt. Meine zweite Fondant Torte, ein Dragonball, glückte auf Anhieb, war aber auch von der Umsetzung etwas leichter.


Steckbrief

Datum:  18.02.2015
Update:  17.10.2016